In Zusammenarbeit mit dem Institut für Sportwissenschaften der Universität Bern (Dr. Valentin Benzing) und der Abteilung für Pädiatrische Onkologie des Inselspitals führen wir eine klinische Studie durch, welche die Wirksamkeit einer Trainings-App bei krebskranken Jugendlichen untersucht - die Mio-Studie (Metacognitive Intervention in youth with Oncological disease). Das Projekt wird von Prof. Dr. Regula Everts geleitet und von MSc Saskia Salzmann koordiniert.

In der Mio-Studie entwickeln wir eine Trainings-App an der Schnittstelle zwischen Neuropsychologie und Sportwissenschaft - das Mio-Training. Das Mio-Training hat zum Ziel, die kognitive und motorische Entwicklung von Jugendlichen nach Krebs langfristig zu stärken. Die App enthält eine Kombination aus kognitiven und körperlichen Trainingsaufgaben und metakognitiven Fragen zur Förderung des Wissens und Bewusstseins über das eigene Denken. Um dem Fachkräftemangel und der zunehmenden Spezialisierung einzelner Fachbereiche entgegenzuwirken braucht es Lösungen, die auch ohne viel Personal möglich sind. Aus heutiger Sicht gibt es kaum Trainings für Jugendliche, die längerfristige Effekte auf die kognitive und motorische Entwicklung zeigen und sich zusätzlich auf nicht-trainierte Aufgaben übertragen lassen.

Wir überprüfen die Wirksamkeit des Mio-Trainings in einem randomisierten klinischen Trial (RCT) und erwarten eine Stärkung der Metakognition und anderer zentraler kognitiver Funktionen. Zusätzlich werden wir die App mit gesunden Jugendlichen überprüfen. Die Mio-Studie wird Aufschluss über die Rolle der Metakognition bei der kognitiven und körperlichen Leistung geben und im Idealfall Evidenz bieten für eine neuartige, interdisziplinäre Rehabilitationsstrategie für Jugendliche nach einer Krebserkrankung.